Brunnen, Foto v.Ose

 

 

Was versteht man unter Potenzierung?

Unter “Potenzierung” versteht man ein von Samuel Hahnemann entwickeltes Verfahren zur Herstellung von Arzneien. Die Arzneien werden nach strengen Vorschriften, die der Gesetzgebung zur Herstellung von homöopathischen Arzneien, dem Homöopathischen Arzneibuch (HAB) unterliegen, stufenweise verdünnt und nach jedem Verdünnungsschritt verrieben oder verschüttelt. Die Verreibung bzw das Verschütteln hat dabei eine große Bedeutung, da sich die homöopathische Arzneikraft erst durch die Kombination von Verdünnung und Verschüttelung bzw. Verreibung erschließt. Die Verdünnung wird mit arzneilich neutralen Substanzen (Alkohol oder Milchzucker) vorgenommen.

 

 

Was ist eine D-Potenz, C-Potenz oder Q-Potenz?

D (= Decesimal)- Potenz bedeutet Verdünnung der Arznei im Verhältnis               1:10

C (= Centesimal)- Potenz bedeutet Verdünnung der Arznei im Verhältnis              1:100   

Q (= Quinquagies millesimale)- Potenz: Verdünnung d. Arznei im Verhältnis         1: 50.000

 

Die Verschüttelungen/ Verreibungen erfolgen in ebenfalls festgelegten Schritten im Anschluss an jede Verdüunnungsstufe, also nach Herstellung der D1 und D 2, D 3 und D4 u.s.w.

 

 

Wie werden homöopathische Arzneimittel hergestellt?

Dazu können Sie das Video "Herstellung einer homöopathischen Arznei" ansehen. Dauer des Films: ca. 5 Minuten.

 

 

Was ist ein Arzneimittelbild?

In einer Arzneimittelprüfung an gesunden Probanden werden bewusst Symptome durch häufige Einnahme einer potenzierten Arznei provoziert, um das Spektrum, für das die Arznei Wirksamkeit hat, zu erforschen. Auf diese Weise entsteht das Arzneimittelbild einer Arznei, das sich aus diesen erhobenen Symptomen bildet. Dieser empirischen Prüfung wird jede neue homöopathische Arznei unterzogen, um ihr Wirkspektrum und damit ihren Einsatzbereich zu definieren.

Dies ist der Grund, warum die Häufigkeit der Einnahme homöopathischer Arzneien unbedingt entsprechend den Anweisungen eines gut geschulten Therapeuten durchgeführt werden sollte, denn zu häufige, unsachgemässe Wiederholung einer homöopathischen Arznei kann zu einer ungewollten Arzneimittelprüfung führen.

 

Was ist eine Erstreaktion?

Gelegentlich gibt es im Anschluss an eine homöopathische Arznei eine sogenannte Erst- Reaktion, das heisst, alte Beschwerden können kurzzeitig noch einmal auftreten. Dies ist lediglich ein Zeichen, dass Sie reagieren und verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Danach setzt in der Regel die Besserung der Beschwerden und im Idealfall Heilung ein.

 

Wie werden homöopathische Arzneien eingenommen?

1 Dosis einer D- oder C-Potenz entspricht einer Einmal- Gabe von 3-5 Globli, die man unter der Zunge zergehen lässt.

1 Dosis einer Q- Potenz entspricht 3-5 Tropfen. Das Fläschen wird vor Einnahme der Tropfen 10x kräftig geschüttelt. Die 3-5 Tropfen werden danach in ein zu 2/3 mit kaltem Leitungswasser gefüllten Plastikbecher gegeben, dann mit einem Plastiklöffel 10x umgerührt. Von dieser Lösung wird ein Teelöffel voll eingenommen, der Rest ist wegzuschütten, Glas und Löffel ausspülen.

 

Wie oft wird die homöopathische Arzneigabe wiederholt?

Häufigkeit und Dauer der Einnahme richten sich nach den therapeutischen Vorgaben des behandelnden Arztes. Allgemein gilt: je höher die Potenz, desto seltenere Gaben sind angezeigt. Bei chronischen Krankheiten wird eine C- Potenz oft nur im Abstand von mehreren Wochen wiederholt. Eine D-Potenz kann dagegen im Abstand von Tagen  wiederholt werden oder täglich bei niedrigen Potenzen. Bei akuten Erkrankungen kann eine wesentlich häufigere Gabe erforderlich sein. Q-Potenzen können 1x täglich eingenommen werden, hier gilt, dass die Einnahme unterbrochen werden sollte, sobald sich alte Symptome wieder bemerkbar machen.

 

Was tun, wenn eine Besserung der Beschwerden nach Einnahme eintritt?

Nicht wiederholen, sondern abwarten und die Arznei wirken lassen.

 

Was tun, wenn keine Besserung eintritt?

Dann ist entweder die Arznei oder die Potenzierung nicht passend und es muss ein homöopathischer Arzt konsultiert werden.

 

Was tun, wenn die Arznei zwar wirkt, aber die Wirkung nach kurzer Zeit wieder nachlässt?

Sofern es sich weiterhin um die selbe Beschwerde handelt, (z.B. bei Akne) und es keine Symptome gibt, die sich verschlechtert haben, kann die Arznei wiederholt werden, entweder als Globuli oder im Akutfall (z.B. bei Nierenkolik wg. Nierensteinen) 1 Dosis in Wasser auflösen und viertelstündlich wiederholen, bis die Besserung einsetzt, dann Einnahme beenden.

 

Wie vertragen sich homöopathische Arzneien mit anderen Arzneimitteln?

Idealerweise sollten keine anderen Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Das lässt sich jedoch nicht immer vermeiden. Die Wirkung der schulmedizinischen Medikamente ist durch homöopathische Arzneien nicht beeinträchtigt. Die Wirkung der homöopathischen Arzneien ist durch die schulmedizinischen Medikamente in der Regel auch nicht gemindert, allerdings kann die Beurteilung der Wirkung einer homöopathischen Arznei erschwert sein.

 

Welche Dinge müssen während einer homöopathischen Behandlung gemieden werden?

V.a. Dinge, die Campher enthalten. Das sollte weder eingeatmet (z.B. enthalten in einigen Sauna- Aufgüssen) noch eingerieben werden ( z.B. evt. enthalten in kühlenden Cremes und Salben wie After-sun Lotion, Sportsalben, Rheumasalben, Lippenpflegestiften, Schwedenbitter oder kühlenden Rasierwässern). Stark ätherische Öle wie z.B. Eucalyptus sollten vorsichtshalber auch nicht verwendet werden.

Kaffeegenuss während homöopathischer Behandlung wird kontrovers diskutiert. Oft stört er nicht, aber Kaffee sollte, da es gelegentlich zu einer Wirkungsunterbrechung kommen kann, dennoch gemieden werden, bis die gewünschte Reaktion spürbar wird. Danach kann man Kaffee testen, indem man prüft, ob nach Kaffeegenuss die positive Wirkung nachlässt. Ist das der Fall, sollte der Kaffee natürlich vollständig gemieden werden.

 

Was ist eine homöopathische Impfung?

Mit einem homöopathischen Arzneimittel lässt sich keine gezielte, auf einen spezifischen Erreger gerichtete Immunisierung erreichen, da der Wirkmechanismus nicht auf einer spezifischen Antikörper- Reaktion beruht, was die Voraussetzung wäre, um einen gezielten Schutz gegen einen spezifischen Erreger aufbauen zu können.

 

Dennoch gibt es auch neuere Untersuchungen aus Kuba dazu, in denen die Massen- Prophylaxe gegen Leptospirose und andere tropische, epidemische Krankheiten untersucht wurden und es gibt insofern eine Diskussion über diese Thematik innerhalb der homöopathischen Gemeinschaft darüber, ob es ausreichende Effekte gibt, wenn man homöopathische Arzneien zur Prophylaxe einsetzt.

 

WARNUNG: Bei schweren Krankheiten und Notfall- Situationen ist selbstverständlich sofort ein Arzt zu Rate zu ziehen. Die Angabe von möglichen unterstützenden Arzneien ist kein Ersatz für ärztliche Hilfeleistung.

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)

(

)